Mit einer außergewöhnlichen Aktion haben sich mehr als 100 Demonstranten vor der chinesischen Botschaft in Berlin für die sofortige Freilassung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei eingesetzt. Sie brachten zahlreiche Stühle mit und ließen sich zum stillen Protest vor dem Botschaftsgebäude nieder. Einige Demonstranten hatten Plakate mit dem Bild des Regimekritikers mitgebracht. Auf Transparenten war die Frage zu lesen: "Wo ist Ai Weiwei?"
Der Künstler war am 3. April in Peking festgenommen worden und ist seitdem verschwunden. Der Protest war Teil einer weltweiten Aktion, an der sich auch Künstler beteiligten. Unter dem Motto "1001 Stühle für Ai Weiwei" sollten auch in München sowie unter anderem in New York, Stockholm, London, Paris, Wien, Moskau, Madrid oder Hongkong vor chinesischen Botschaften und Konsulaten aufgestellt werden. Die Aktion spielte an Ai Weiweis documenta-Beitrag "Fairytale" im Jahr 2007 in Kassel an.