Immer, wenn Noddy randvoll wie ein Eimer ist, verfällt er in diese verträumte Stimmung. So auch neulich geschehen, als er wie immer ohne Freunde in seiner Stammkneipe versackt ist. Er hatte mindestens 30 Kurze, 3 Long Island Ice Tea und vermutlich um die 15 Glas Alt intus. Beim 6. oder 7. Gang aufs Klo kam wieder die Erinnerung an sein einziges Rendezvous hoch. Der Auftakt zu dieser verhängnisvollen Affäre begann damals am Vorabend dieses schicksalhaften Tages, als er entgegen seiner Gewohnheiten eine doppelte Portion Anchovis mit Himbeergrützendip zu sich nahm, die er mit 2 Glas warmer Milch nachspülte. Schon auf dem Gang ins Bett rumorte und schepperte es leicht in Magen und angeschlossenem Gedärm. Am nächsten Morgen dann konnte er vor lauter Blähungsbeschwerden keinen einzigen Schritt tun, ohne dass weitere Gasstöße entwichen. In ihm bollerte es ganz furchtbar, aber er war so in Eile, dass der befreiende Gang aufs Klo einfach nicht in seinen morgendlichen Zeitplan passte. Sonstige Hygienemaßnahmen sind ihm ebenso fremd,so beschloss er mittlerweile fast fröhlich furzend ins Auto zu steigen und sich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Dass das allerdings ein Fehler war, musste er bereist nach wenigen Metern auf der Autobahn feststellen. Er war sich sicher, dass, wenn jetzt sein Schließmuskel versagen würde, der entweichende Druck das Bodenblech seines Ford Fiestas durchschlagen würde. Mit einem halsbrecherischen Fahrmanöver schaffte er es noch so gerade auf die Autobahnraststätte und eilte im Schweinsgalopp zur Toilette. Schon auf dem Weg dorthin sah er "sie", aber hatte einfach keine Zeit. Zudem war er schrecklich introvertiert und fühlte sich so ganz nebenbei wie ein Fesselballon kurz vor dem Platzen. Wie es seiner gängigen Praxis entspricht, wischte er auch diesmal die Toiletten nicht ab, bevor er sich setze, und nahm so eventuelle Infektionen mit sämtlichen Genitalkrankheiten dieser Welt in Kauf. Ich kann das Gefühl nicht blumig genug beschreiben, wie erleichternd es war als es sich unter ihm ergoss, aber er fühlte sich wie neugeboren. Dafür kann er sich sehr wohl daran erinnern, dass er mit umso massiverer Lautstärke seine Därme entleerte, fast so wie das sonore Blubbern einer Harley Davidson Flathead, die gerade angelassen wurde; natürlich mit reichlich Fehlzündungen. Während er sonst immer unendlich drücken musste und sich mit hochrotem Kopf fester auf die Schüssel presste, war es dieses mal mit der verspielten Leichtigkeit eine Gebirgsbächleins um ihn geschehen und irgendwie grinste er recht zufrieden. Nach ausgefallenem Händewaschen suchte er nach etwas Kleingeld für den Teller der Toilettenfrau, stellte fest, dass er(damals) nur einen Heiermann hatte. Auf der anderen Seite dachte er, dass sie, die Wächterin über die Toiletten, seine Retterin gewesen war und ein Heiermann mehr als angemessen sein würde. Man, was machte sie damals große Augen, als er ihr, inzwischen wieder mit lässigem Gang, den Heiermann auf den Teller schmetterte. Ihr Lächeln war einzigartig und ihre Zähne strahlten ihn an, so weiß wie die blank gewienerten Pissoirs von nebenan. Den ganzen Tag über ging sie ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf und da er mittags schon Feierabend hatte, fuhr er wieder zur Raststätte. Natürlich benutze er einen Toilettengang als Vorwand bei dem er sich schnell 2-3 Tropfen aus der Nudel drückte, weil er nicht wirklich musste. Dabei überlegte er die ganze Zeit, wie er sie ansprechen sollte denn das hatte er sich fest vorgenommen. "Hallo schönes Klofräulein" hatte er von Anfang an ausgeschlossen, ebenso wie die "süße Notdurftmaus". Als er so am Pissoir stand und sich fast die Nudel im Reißverschluss einklemmte, ihm dabei der fruchtig, beißende Geruch der WC-Steine um die Nase schmeichelte, hatte er die Idee. Schnurstracks marschierte er zu ihr hin und fragte sie, ob sie Lust habe, auch mal seine Toiletten zu reinigen und mit neuen Duftsteinchen zu dekorieren. Sie war sofort einverstanden und fragte, ob es denn noch am selben Abend ginge. Stotternd würgte er damals ganz aufgeregt ein "ja" heraus und ließ ihr seine Adresse da. Total aufgeregt saß er dann daheim und wartete. Schnell ging er noch einmal in das Bad und auch auf das Gäste WC und dekorierte in beiden Räumen die Klobrillen mit ein paar Schamhaaren, die er sich unter großen Schmerzen auszupfte. Ein klein bisschen Urin sprenkelte er auch noch neben die Toiletten und auf die Brillen. Bloß nicht zuviel, dachte er, weil es auch nicht so gestellt aussehen sollte. Zum Glück waren auf dem Gäste WC noch die Bremsstreifen der letzten Wochen. Die würden wirklich hartnäckig sein. Es blieb ihm nicht mehr, als zu hoffen, dass sie das Ambiente verzücken würde. Ein kleines Geschenk hatte er aber dennoch besorgt. Es war ein Eau de Toilette, das er vorher unter Einsatz seines Lebens noch klauen konnte. Er hatte es in 4lagigem Klopapier eingewickelt und vorsichtig umschleift. Ihm war heiß und kalt als es klingelte. Da stand sie, noch immer im Arbeitskittel und sie hatte sämtliche Utensilien mitgebracht. Der Eimer war nur so gespickt mit irgendwelchen wichtigen Putzaccessoires und überdies hinaus hatte sie noch 2 Schrubber geschultert. Außer einem verstohlenem "Hallo" brachten beide nicht viel hervor und Noddy zeigte ihr den Weg. Während er sie leise nebenan fluchen hörte und immer mal wieder die Toilettenspülung betätigt wurde, hatte er es sich vor dem Fernseher bei Sportschau und Bier gemütlich gemacht. Dieses Rendezvous durfte er wirklich auf keinen Fall vermasseln. Verträumt wie er war, merkte er gar nicht als sie plötzlich vor ihm stand und "Ich, fertig" sagte. Nahezu feierlich zog sie den Kittel aus und überreichte ihm auch ein After Shave. Es hatte den schmeichelhaften Namen "Gossentraum" und sie lächelte als sie es ihm. "Für dir, meine Prinz" sagte sie und Noddy schnupperte kurz daran. Danach versuchte Noddy es mit ein wenig Smalltalk und erfuhr schnell, dass sie Danuta aus Krakau ist. Irgendetwas dieser Art hatte er sich bereits vorher gedacht, weil sie von Anfang an diesen osteuropäischen Charme verströmte und einen flauschigen Damenbart hatte. Die Figur hingegen hatte sie ganz klar von Noddys Mama geerbt, klein und rundlich. Der Stoff aus dem Noddys Träume sind. Irgendwann an diesem Abend sagte sie: "Ich kurz Bad, meine Prinz". Noddy war etwas erstaunt, dass sie ihren Kittel mitnahm, aber nach einem kurzen Blick in ihre verführerischen, stuhlbraunen Augen hatte er es auch direkt wieder vergessen. Als sie wieder kam, hatte sie nur noch den Kittel an und nichts weiter drunter. Weil die Knöpfe sich so sehr aufgrund ihres ausladenden Dekolletes spannten, hatte Noddy das gleich erkannt. Sie setzte sich auf seinen Schoß und er hatte das Gefühl, dass ihm die Luft wegblieb, als ihr massiger Körper ihn umschlang. Ihren Kittel hatte sie halb aufgeknöpft und presste seinen Kopf zwischen ihre überdimensionalen Brüste. Unter Atembeschwerden antwortete Noddy "Ja" als sie ihn fragte: "Du das mögen, meine Prinz?". Es dauerte eine Weile bis er sich aus dem voluminösen Erotikschwitzkasten befreit hatte. Sie wälzten sich auf dem Boden, betasteten sich überall und Noddy hatte noch nie eine Frau kennen gelernt, die so Hakle feucht war wie sie. Nach der jeweiligen Runde, gingen sie immer wieder zusammen auf Klo und erlebten die maximale Ekstase. Natürlich trug ihre Arbeit dazu bei, dass sie Feuer und Flamme für Natursekt und Kaviarspielchen war. Zart fuhr Noddy zwischendrin mit WC Steinchen, die sie vorher eisgekühlt hatten, über ihre massigen Formen und leckte ihr den Powerschaum von den Nippeln, den sie mangels Vorhandensein von Sprühsahne benutzen. Er musste zwar danach kotzen, aber das Klo war ja Glück ebenso schnell wieder sauber wie er es eingesaut hatte. So ca. gegen 6 Uhr am nächsten Morgen musste sie ihn dann wieder verlassen, weil sie Schicht hatte. Er hat schrecklich geflennt und sah sie nie wieder. Während jeder Defäkation muss ich an sie denken... Er hatte schon damals befürchtet, dass es nie für eine Beziehung reichen würde. Wahrscheinlich ist sie die Karriereleiter aufgestiegen und sicher mittlerweile etwas Besseres als Noddy verdient.
Neulich als Noddy gemütlich mit einem Glenfiddich auf Eis zuhause saß, musste er wieder an sie denken. Als er den gelben WC Stein, der wohl noch im Gefrierschrank neben den Eiswürfeln gewesen war, entdeckte, nahm er einen großen Schluck und prostete ihr gedanklich zu. "Danuta, du mir fehlen."
Besinnlichkeit für Willilein, Schnaps für Theo.
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