In Hemsbach lebte mal eine ältere Frau, für sie war das Leben einsam und grau, mit ihrem Einkommen war es schlecht bestellt, mit einem Wort - sie hatte kein Geld.
Sie überlegte angestrengt hin und her, woher denn Geld zu kriegen wär’. Ihr kam ein Gedanke - oh, wie fein, so schrieb sie ein Brief an das Christkindlein.
Liebes Christkind, ich bin alt und arm,
das Geld ist zu wenig, ich bitte, erbarm
und schicke mir schnellstens 100 Euro,
sonst müsste ich hungern und wär' nicht mehr froh.
Eine andere Hilfe weiß ich nicht mehr,
denn ohne Moneten ist's Leben so schwer.
Aber bitte beeile dich mit dem Geld,
sonst ist's nicht mehr schön auf dieser Welt.
Der Brief wird frankiert, in den Kasten gesteckt, der Postbote hat ihn dann morgens entdeckt. Er liest die Adresse, was soll er nur machen: “AN DAS CHRISTKIND” - das ist ja zum Lachen.
Er denkt sich aber, ein Spaß muss sein, der kommt ins Fach vom Finanzamt hinein. Am nächsten Tag dort angekommen, wird er vom Beamten in Empfang genommen.
Wenn Sie nun glauben, er schmeißt weg diesen Brief, oh, so ist das nicht, da liegen Sie schief. Er liest die Adresse und denkt gleich daran, wie man der alten Frau wohl helfen kann.
Ja, glauben Sie mir, das ist kein Scherz, es gibt beim Finanzamt mal jemand mit Herz. Ihm kommt ein Gedanke, und das ist fein, das könnt' für die Frau eine Hilfe sein.
Er fängt gleich an, durch die Büros zu wandern, und sammelt recht fleißig von einem zum andern. Doch leider war er über den Erlös nicht ganz froh, denn statt 100 bekam er nur 70 Euro.
Aber dieses Geld wurde dann verwandt und sofort an die arme Frau gesandt. Diese freute sich sehr, man kann’s kaum ermessen, das Christkind hatte sie nicht vergessen.
So schrieb sie rasch einen Dankesbrief, in Eile sie zum Postamt lief. Sie schrieb ans liebe Christkindlein das folgende nette Brieflein: