Spektakuläre Lebensbeichten von Schmuddelstars wie Lauterbach, Bohlen oder den Anrufern bei Domian sind ultra-angesagt – jetzt legt Medienstar Eugen W. seine Memoiren vor. Im Exklusiv-Interview plaudert der Partyhengst über sein ausschweifendes Leben.
Showbiz-Legende Eugen W. hat nichts zu verbergen – das beteuert der sonst so schüchterne Star zumindest in seiner Autobiografie “Mein Leben war eine einzige Swingerparty”. Ich sprach mit dem VIP über Lüste, Laster, Leidenschaften – und wie Ehefrau Rosi mit den zahlreichen Eskapaden ihres extravaganten Ehemanns zurecht kommt.
Die erste Überraschung erwartet mich bereits an der Haustür: Irgendwie hatte ich mir das Anwesen eines Superstars anders vorgestellt. Als der Hausherr mir höchstpersönlich die Wohnungstür seiner Villa im noblen Berliner Stadtteil Grunewald öffnet, schmeichelt rustikale westfälische Eiche statt Art Nouveau-Plastik meinen kritischen Sehschlitzen.
“Immer rein in die Gute Stube” frohlockt der Entertainer, einen Nasenhaarschneider in der einen und eine Halbliterdose “Paderborner” in der anderen Hand, “wollen Sie ablegen? Zum Beispiel die Beichte? Damit mach ich ja zur Zeit ‘ne ganze Menge Kies, MUHAHAHAHAA!!!”
Donnerwetter: Die jahrzehntelange Blendung durchs Rampenlicht, all die großen Erfolge und stete Bewunderung durch ein treues Millionenpublikum scheinen eine der großen Show-Legenden der Nachkriegszeit nicht vom heimischen Raufaser-Teppichboden geholt zu haben. Durch erste Schlucke vom westfälisch-frischen “Paderborner”-Bier aufgelockert, beginne ich unser intimes Geplauder mit dem umstrittenen Autobiografen.
Ich: Eugen W., ihre Autobiografie “Mein Leben war eine einzige Swingerparty” ist letzte Woche erschienen und bereits ein Bestseller. Überrascht Sie das Interesse so vieler Menschen an intimen Details aus Ihrem Privatleben?
Eugen W.: Überhaupt nicht. Ich habe in fast 50 Jahren alles mal durchprobiert – gemischte Sauna, Alkohol, Drogerien, Modellbau – sogar bei Neun Live hab ich mal angerufen, bei einem dieser bekloppten “Raten Sie das Geräusch”-Rätsel. Verdammt noch mal, das war hundert pro ein Original Deutscher V-Hobel, wie er ein Stück ranzigen Parmesankäse raspelt, was denn sonst? Die tausend Euro hätte ich damals gut gebrauchen können…
Ich: jetzt aber wohl nicht mehr so dringend: Ihre Memoiren verkaufen sich inzwischen wie Tiefkühlgemüse bei Lidl.
Eugen W.: …die Asia- oder die Mexiko-Pfanne?
Ich: Beides. Mmh, Asia-Pfanne! Kommen wir aber auf Ihre frühen Jahre zu sprechen – vor allem die expliziten Schilderungen Ihrer ersten Erlebnisse mit dem anderen Geschlecht sorgen ja republikweit für reichlich Gesprächsstoff.
Eugen W.: Sie spielen auf den Campingurlaub 1967 am Steinhuder Meer an – ich war jung, unbekümmert und versuchte mir gerade aus einer alten “Bild am Sonntag” mein erstes eigenes Zelt zu bauen. Plötzlich stand Biggi vom Nachbarwohnwagen vor mir, bot mir ungeniert von ihren sauren Fröschen an – ein Angebot, dass ich trotz Gewissensbissen nicht ausschlagen konnte. Wie oft hatte Mutti mir mit der Fliegenklatsche eingehämmert, nie was von Fremden anzunehmen, aber die Frösche – sie waren so zart und prickelnd. An diesem lauen Sommerabend lutschten wir gemeinsam in einem alten Bretterverschlag, bis es dunkel wurde… Heute noch seh ich beim Anblick von sauren Fröschen die Sonne tomatenrot im Steinhuder Meer versinken…
Ich: Was geschah dann?
Eugen W.: Nicht mehr viel. Die Frösche waren irgendwann alle, und ich ging zurück in unseren Wohnwagen – wo mein Vater bereits zu besoffen war, um für “Dalli Dalli” die Fernsehantenne richtig aufzustellen. Ich hab dann meiner großen Schwester eins ihrer Bravo-Hefte gemopst, zwei Tütchen Ahoi-Brause durch die Nase gezogen und mir bei Papi die tägliche Tracht Prügel abgeholt, bis ich eingeschlafen war.
Ich: Haben Sie Biggi je wieder gesehen?
Eugen W.: Ja, es war Zufall. Als ich letztes Jahr an der Autobahnraststätte Soest ein Paderborner trinken wollte, stand sie am Imbissstand plötzlich neben mir - in der Hand eine Riesen-Currywurst!
Ich(geschockt): Mit… mit Mayo?
Eugen W.: Nein, Ketchup, nur Ketchup.
Ich(beruhigt): Puh. Aber kommen wir zum Thema Alkohol. In ihrem Buch nimmt ja die Bundeswehrzeit eine zentrale Stellung ein…
Eugen W. (träumerisch): Ich werd die Zeit beim Bund nie vergessen, vor allem nicht die Jungs auf meiner Stube. Wir waren ein durch und durch versoffener Haufen, bei den Geländeübungen waren wir ständig auf Jägermeister und haben die ganze Zeit nur Hirsche gejagt!
Ich(versuche ein lustiges Wortspiel): Hirschaftszeiten! Gab es auch Ärger?
Eugen W.: Einmal erwischte der Spieß mich dabei, wie ich ein Nacktbild von Uschi Glas in meinen Spind ritzte – aber zum Glück waren ja wir mitten im Kalten Krieg! Deshalb konnte ich ihm weismachen, dass das ein Schlachtplan für einen Nuklearschlag gegen die DDR werden sollte, mit zwei Riesen-Atombomben auf Schwerin und Eisenhüttenstadt! Ach ja, und dann war da ja noch…
Ich(sensationsgeil): Die Gummistiefel-Affäre!
Eugen W.: Genau! Das war auf einem Heimaturlaub 1971. Mein Cousin Willi feierte seinen Schulverweis in der Rockzipfel-Klause, einem einschlägig bekannten Beatschuppen in der Kölner City. Wir hatten bereits einiges hinter die Banderole gedonnert, als Willi eine absurde Wette vorschlug: Wenn ich einen Liter Urin aus meinem rechten Bundeswehr-Gummistiefel auf Ex trinken würde, dürfte ich mit seiner Schwester Ilse alle Teile von “Schulmädchen-Report” nachspielen…
Ich: Ihr Buch lässt den Ausgang der Wette offen. Was haben Sie zu verbergen?
Eugen W.: Die Wahrheit ist: Ich leerte den Humpen in einem Zug, war mir aber der berauschenden Wirkung von Eigenurin nicht bewusst. Statt beim Ringelpiez mit Ilse kam ich Stunden später an der Autobahnausfahrt Münster wieder zu mir, wo ich am Straßenrand nur mit einem Gummistiefel bekleidet heftig gegen den Vietnamkrieg demonstrierte.
Ich: So also ist das gewesen – Ihr Buch verschweigt ja den Grund für Ihre zweitägige Untersuchungshaft im Sommer 1971. Wo wir beim Thema “Knasterfahrung” sind – sie beschreiben dieses Erlebnis als Wendepunkt in ihrem bis dahin ausschweifenden Leben hin zum treusorgenden Ehemann und Familienvater.
Eugen W.: Richtig. Der Knast hat mich gelehrt, mehr Sorge für mich und meine Mitmenschen zu tragen, und dass eine Überdosis Nutella in Verbindung mit Schuldgefühlen Verstopfung verursacht.
Ich: Sie spielen darauf an, dass Sie die meiste Zeit im Knast auf der Gefängnistoilette verbracht haben sollen. Weiterhin verblüffen Sie den Leser mit der Aussage, sie hätten sich “nach der Behandlung mit dem Klistier und der anschließenden Gruppendusche wie neu geboren gefühlt” – Herr Eugen W., Hand aufs Herz: Homosexuelle Erfahrungen, ja oder nein?
Eugen W.: Ich will reinen Tisch machen. Es stimmt, dass mir der Gefängnisarzt wegen meiner extremen Verstopfung mit dem Klistier zu Leibe rücken musste – doch was die Sache im Duschraum angeht, mein Zellengenosse Zausel hat mir immer beteuert, dass er lediglich beim Seifesuchen auf den glitschigen Fliesen ausgerutscht ist!
Ich: Lassen wir dieses leidige Thema lieber, sonst wird meinen Lesern noch schlecht. Apropos, haben Sie noch…?
Eugen W.: Was, Paderborner? Na sicher doch! Rosi, Pils!!! (Eugen W.s Ehefrau Rosalinde stößt mit zwei Dosen Paderborner hinzu)
Ich: Damit sind wir beim Thema Ehe und Familie angelangt. Sie haben ihre Frau beim Maskenball des Westdeutschen Rundfunks, wo Rosi in den Siebziger Jahren als Handtuchhalterin in der Mitarbeitersauna beschäftigt war, kennen gelernt. Laut Ihrem Buch waren Sie als Nudist und Rosi als Handtuch verkleidet, was Sie an diesem Abend schnell zusammenführte. Frau Eugen W., war es Liebe auf den ersten Blick?
Rosi: Blick? Der Trottel hat ja nur noch auf meine Schläuche geglotzt und brabbelte irgendwas von “Urlaub im Mittelgebirge”, so besoffen war er! Als ich ihm dann im Waschraum den Sabber und Büffetreste aus dem Gesicht wischte, sind wir uns näher gekommen…
Eugen W.: Gekommen? (lacht herzlich) Ja, und wie…!
Rosi: Schön, dass wenigstens einer von uns Spaß hatte. Ich hielt ihn ja von Anfang an für geistig behindert, aber als er dann nach ein paar Tagen so langsam nüchtern wurde haben wir zum ersten Mal miteinander “Schulmädchen-Report” gesehen und bei der Szene im Schullandheim… berührten sich unsere Hände im Gewürzgurkenglas. Dort fand ich die Liebe fürs Leben!
Ich(vor Schreck rülpsend): Im Gewürzgurkenglas?
Rosi: Ja, neun Monate später waren wir zu dritt.
Eugen W.: Da hattest du echt was falsch verstanden! Ich wollte Sex zu dritt wie in dem Oswald-Kolle-Film, nicht dieses nichtsnutzige Versagerbalg, das jetzt in Hamburg seit 20 Semestern Drogendesign und Kneipenwissenschaften auf Ex studiert!
Rosi: A propos Oswald Kolle: In dem Film hieß es übrigens auch, dass Frauen Orgasmen haben können! Richtige Or-gas-men, kapiert, du anatomischer Maulwurf???
Ich: Ach, trautes Eheglück! Wir sehen, Herr Eugen W., Sie sind nach wilden Jahren ein zufriedener, gelassener Mensch geworden – welche Weisheiten möchten Sie den Lesern mit auf den Weg geben?
Eugen W.: Erstens: Der weibliche Orgasmus ist ein Mythos. Zweitens: Ohne Paderborner wäre ich nicht so weit gekommen.
Ich: Ich auch nicht, zumindest was dieses tolle Gespräch angeht. Ich danke Ihnen für das Bier. Darf ich den Pfand behalten?
Eugen W.: Seh ich aus wie Franz von Assisi? Rosi, zeig diesem degenerierten Penner die Tür!
Hier enden meine Aufzeichnungen. Wieder hat sich eine Showbiz-Legende einiges von der Seele geredet, was wir selbst aus der umfangreichen Schock-Biografie nicht herauslesen konnten.
Wer wird als nächstes jedes noch so schmutzige Detail aus dem Flusenteppich seines Lebens ausklopfen? H-W L (”Ich hatte meine Hände überall”)? Zausel Zausel (”Das Hintertürchen zu mir selbst”) oder Badboy Kerl (”Mein Leben mit dem Schnüffeltuch – Drogenexzesse in der Sesamstraße”)? Biografie und Idiotie wie noch nie!
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