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 Kuschelforen
Reinhold Offline



Beiträge: 33

07.06.2011 12:04
Aus dem odod-Archiv gerettet Antworten

Was Weihnachten wirklich geschah (Uli Wickert, 21 Jun, 2009 16:48 22)

Anfang Dezember 2008 entschloss sich DS389, nachdem er es lange genug angekündigt hatte, eine Bande Albaner zu engagieren, die dem Widersacher Abso einen Denkzettel verpassen sollten. Der Plan war, dass Abso das nicht überleben soll.
Provoziert hatte es der Abso ganz alleine, DS389 wusste also, dass er die moralische Legitimation allein auf seiner Seite hatte.

Aber es stellte sich alles als nicht ganz so einfach heraus, wie sich DS389 das vorgestellt hatte. Es fing schon damit an, dass er nicht wusste, wo in Frankfurt all die Albaner waren, die er dafür bezahlen könnte. Nach Feierabend machte er sich also auf ins Bahnhofsgebiet, denn er hatte gelesen, dass im Bahnhofsviertel eigentlich alle Ausländer ihren Treffpunkt haben.
Schnell merkte DS389, dass er die Albaner nicht erkannte, sie sahen alle gleich aus, diese Türken, Albaner und Libanesen. Und wenn sie geredet haben, hat er kein Wort verstanden, von keinem von ihnen. Aber er wollte sich nicht wieder die Blöße geben, ohne einen Erfolg nachhause zu kommen.
In einer Kaschemme in der Kaiserstraße bestellte er sich ein Bier, um sich den nötigen Mut anzutrinken, einen Ausländer anzusprechen. Dass die Kaiserstraße nicht das billigste Pflaster in Frankfurt war, wusste er, aber über den Flaschenpreis von 50 Euro war er doch überrascht. Er wusste nicht, dass die Inflation jetzt schon bis Frankfurt gekommen war.
Die Bedienung war allerdings sehr freundlich, und DS389 war froh, dass sie ihm etwas Gesellschaft leistete. Sie sah ausländisch aus und hatte sich auch angezogen, als wäre sie daheim am Strand, und nicht mitten im Dezember im kalten grauen Frankfurt. Als er sein Bier fast leer hatte und merkte, wie der Alkohol ihm schon etwas zu Kopf gestiegen war und er sich innerlich stärker fühlte, nahm er seinen ganzen Mut zusammen und fragte die Bedienung: „Entschuldigung, sind Sie Albanerin?“ Sie schaute verdutzt, und DS389 legte nach: „wissen Sie, Fräulein, ich suche 2-3 Albaner für einen Job“. „Blowjob?“ „Nein, nein, ohne Lohnsteuerkarte!“
Da schien bei der Bedienung der Groschen gefallen zu sein, sie setzte ein verschmitztes Lächeln auf, verschwand in einer Tür hinter der Theke, und kurze Zeit später stand ein echter Ausländer vor DS389 und stellte sich als Valentino vor.
DS389 konnte sein Glück kaum fassen. Dieser Ausländer sprach sogar akzentfreies Deutsch. Also erklärte DS389 kurz sein Anliegen, er bräuchte 2-3 Albaner, die sich aufmachen sollten um dem Abso einen Denkzettel zu verpassen, noch vor Weihnachten. Als Preis vereinbarte man pro Person 500 Euro, und DS389 wollte ihnen noch Lunchpakete für unterwegs mit auf den Weg geben. Waffen sollten sie selbst mitbringen.

Man traf sich zwei Abende später am Henninger Turm. Als sich DS389 zum vereinbarten Termin einfand, brachte er auch die vereinbarte Anzahlung mit und die Lunchpakete, die er vorher hastig selbst zubereitet hatte. DS389 gab noch die Koordinaten durch, wo die 3 Albaner den Abso finden könnten, und für Notfälle hinterließ er seine Handynummer, wo die Albaner ihn erreichen konnten.
Die 3 Albaner wollten keine Zeit verlieren und machten sich auf den kürzesten Weg, ab in den dunklen Wald, während DS389 sich beeilte, nachhause zu kommen, wo seine Frau schon mit dem Abendessen auf ihn wartete.

Mitten in der Nacht schreckte DS389 aus dem Schlaf, als sein Handy wild anfing zu bimmeln, irgendwer hatte ihm diesen nervigen Klingelton aufgespielt, der klang wie eine Feuerwehrsirene.
Am anderen Ende der Leitung waren die aufgeregten Stimmen der Albaner zu hören, die wild durcheinander sprachen. Sie hatten sich offensichtlich völlig im Wald verirrt und sind in den 7 Stunden gerade mal bis Neu-Isenburg gekommen. Das hätten sie mit der Straßenbahn in 10 Minuten erledigt gehabt. DS389 hörte wie ein Albaner was von falschen Koordinaten sagte und von einem erneuten Treffen mit ihm, DS389, in 30 Minuten an der Isenburger Schneise. Und dass es jetzt pro Person 1000 Euro kosten würde, die DS389 bitte sofort mitbringen möge.
Seiner Frau erzählte DS389, er würde nur kurz los, einen neuen Klingelton kaufen. Sie wunderte sich schon lange über nichts mehr.

Verwundert war jedoch DS389, als er direkt in den Lauf einer Pistole sah, die sicher nicht zufällig auf ihn gerichtet war, als er an der Isenburger Schneise ankam und sich aus dem Auto geschält hatte. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Seine Mutter hatte ihn schon immer vor Ausländern gewarnt, weil sie alle kriminell sind, und jetzt war er selbst welchen aufgesessen.
Aber in solchen Situationen handelt der Mensch ja nur noch rein intuitiv, wenn es um Leben und Tod geht. DS389 wusste, er hat die Albaner gegen sich aufgebracht, weil sie sich anhand seiner Koordinaten verlaufen hatten. Er wusste, jetzt hilft nur eins, Angriff ist die beste Verteidigung. Er schrie und schaute sie dabei abwechselnd an, die 3 Albaner:
„Ihr Ausländerpack, meine Mutter hatte mich schon immer vor Euch gewarnt, und dass ihr Albaner die schlimmsten seid, das hab ich auch schon gehört!“
Er nahm wahr, dass sie völlig verdutzt waren über sein spontanes Austicken: „hey, wie kommsu drauf, dass wir Albaner???“ „Schande über dein Mutter“ „Hurensohn isch machdisch fettisch“ usw.
Er lief auf sie zu, er sah, dass es nur eine Pistole war, er schrie noch ein mal: scheiß Ausländer, und trat dem Albaner mit der Waffe voll in die Eier, und dann ging alles ganz schnell, DS389 schnappte sich die Waffe, die dem Albaner runter gefallen war, und schoss 3 mal, 3 Volltreffer, und das in nicht mal 30 sec. Plötzlich war es ziemlich ruhig im Wald. Nur sein eigenes Herz konnte DS389 rasen hören. Da lagen sie, die 3 Albaner, zwischen ihnen 3 Lunchpakete. Ihre Lunchpakete hatten sie also auch nicht gegessen.
Aber DS389 wusste, jetzt war keine Zeit, nachzudenken, zog die 3 Kerle nacheinander mit seiner letzten Kraft etwas weg vom Parkplatz und deckte sie mit Zweigen und Laub ab.
Er war fix und fertig, verschwitzt, verdreckt, er ging wie in Trance zurück zu seinem Auto, und sammelte dabei die Pistole und die Lunchpakete ein. Wie ferngesteuert fuhr er auf die A3, fuhr auf den ersten Rastplatz, ging dort zur Toilette und wusch sich, klopfte den Dreck so gut es ging von seinen Klamotten, ging zum Auto, nahm die 3 Lunchpakete heraus, er verschloss das Auto nicht, er lies den Schlüssel außen im Schloss stecken und dann machte er sich zu Fuß auf den Weg, parallel zur Autobahn, über Feld und Flur.

Erst abends erlaubte er sich das erste Mal, nachzudenken. Er wusste, nachhause muss er nun nicht mehr, seine Frau würde das mit dem Klingelton durchschaut haben. Er wusste auch, dass dieser Valentino ihm Ärger machen würde, wenn eines Tages die toten Albaner im Isenburger Wald gefunden werden. Er entschloss sich also, zu Fuß bis Köln zu wandern, und dort ein neues Leben zu beginnen.

Gestern ist er dort angekommen, und wie das Schicksal es wollte führte ihn sein Weg direkt vor die Tür des Reiki-Studios von Drickes&Theo. DS389 las das Schild: Mitarbeiter gesucht!, und von da an war ihm klar, sein neues Leben hat soeben begonnen.

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